Vorsicht vor Feuchttüchern ! - Analekzem

Es gibt keine statistisch gesicherten Zahlen. Doch das Analekzem - ein roter, wunder Analbereich - ist nach Beobachtungen von Dr. Thomas Stavermann vom Berufsverband der Deutschen Dermatologen recht weit verbreitet. "Wir Hautärzte sehen es in allen Altersklassen - selbst schon bei Kleinkindern und Jugendlichen.
Der Grund: "Zu viel oder falsche Hygiene."( Zitat )

Oft wird das Ekzem durch feuchtes Toilettenpapier oder Feuchttücher hervorgerufen. "Sie sind der absolute Renner. Rund 40-50% der Patienten, die in meine Sprechstunde für Enddarmerkrankungen kommen, benutzen sie", sagt Stavermann. Doch diese Produkte können mit ihren Duft- oder Konservierungsstoffen die Haut leicht reizen. Manchmal lösen sie sogar Allergien aus.

Leider sind viele Patienten nur schwer von ihrem Hygienewahn abzubringen, meint Stavermann. Gerade zu Beginn der Pubertät litten viele Mädchen und Jungen unter dem Gefühl, unrein zu sein. Also kämpfen sie gegen alles, das zu unangenehmen Gerüchen führen könnte, sie beschränken sich dabei nicht nur auf Feuchttücher: Oft waschen sie den Intim- und Analbereich nach jedem Toilettengang mit Duschgel, die Mädchen verwenden gern auch duftende Slipeinlagen.

Auf scharfe Gewürze verzichten
Das erste Gebot lautet darum bei jedem Analekzem: Nur Seifen oder Lotionen verwenden, die keine Duft- und Konservierungsstoffe enthalten. Ist das Analkekzem sehr ausgeprägt, verschreibt Stavermann für kurze Zeit oft auch eine kortikoidhaltige Salbe, damit die Entzündung schnell abklingt. Danach sind Zinkpasten und fettende Salben zu empfehlen. Sie sollten möglichst kein Hamamelis enthalten, da auch diese Substanz Allergien auslösen kann.

Zur Heilung des Ekzems können außerdem Sitzbäder mit gerbenden Substanzen wie Eichenrinde beitragen. Hilfreich ist auch, allzu hartes Toilettenpapier aus dem Bad zu verbannen. Manchmal lohnt sich auch ein Verzicht auf scharfe Gewürze, da Curry & Co. ebenfalls ein Analekzem auslösen können.

Bei Kindern mit Analekzem auch an Würmer denken
Wenn das Ekzem sehr nässt, empfiehlt sich, ein kleines weiches Tuch in die Analfalte zu legen - so wird die Feuchtigkeit aufgesaugt und führt nicht zu weiteren Reizungen. Auch bei Übergewicht ist ein Stück Stoff zwischen den Pobacken hilfreich, damit nicht Haut auf Haut scheuert. Wichtig ist allerdings, dass das Tuch nicht scheuert, denn das würde die Rötung nur verstärken. Außerdem sollte es häufig gewechselt werden.

Wenn alle Selbsttherapie nichts nützt, ist es ratsam, den Arzt aufzusuchen. "Denn es können auch Hämorrhoiden dahinter stecken", meint Stavermann. Bei Kita-Kindern zeigt sich häufig, dass hinter dem Analekzem eine Wurmerkrankung steckt. (kig)

 


Quelle: http://www.haemorriden.net/haemorrhoiden/andere_erkrankungen/analekzem/content-121697.html